Der Verband der deutschen Slavistik vertritt die Interessen seiner Mitglieder, d.h. der auf Professuren berufenen, der habilitierten, der promovierten und promovierenden Slavisten und Slavistinnen. Seine Aufgaben sind lt. Satzung, § 2:
»1) die Slavistik in Forschung und Lehre an den Universitäten und Hochschulen zu fördern und ihre Ergebnisse zu verbreiten; 2) die Interessen der Slavistik in der Öffentlichkeit und gegenüber Wissenschaftsorganisationen sowie Politik zu vertreten und zu fördern.«
Der Verband vertritt damit die Mitglieder auch gegenüber Stiftungen, Ministerien und gegenüber anderen nationalen Fachverbänden und internationalen Slavistikverbänden. Dies geschieht insbesondere durch die Organe Vorstand und Slavistikkomitee.
Dem Verband der deutschen Slavistik gehören derzeit als (habilitierte oder auf eine Professur berufene) Mitglieder praktisch alle FachvertreterInnen an den deutschen Hochschulen an, an denen die Slavistik als Fach vertreten ist. Ebenso gehört dem Verband die überwiegende Mehrzahl der promovierten Slavistinnen und Slavisten an, die an deutschen Universitäten tätig sind. Der Verband hat sich 2014 mit einer Satzungsänderung auch für an deutschen Universitäten promovierende Slavisten und Slavistinnen geöffnet.
Frühere Mitglieder, die nach Fortgang aus der Bundesrepublik Deutschland ihre hier erworbene Mitgliedschaft nicht aufgegeben haben, können als »auswärtige Mitglieder« weiterhin dem Verband angehören.
Die Mitgliederzahl betrug Mitte 2020 über 330 Mitglieder (ProfessorInnen, PrivatdozentInnen, Promovierte, Promovierende).
Die Mitglieder treffen sich einmal jährlich zur Jahresversammlung, die im Wechsel in verschiedenen Universitätsstädten Deutschlands abgehalten werden; sofern im gleichen Jahr ein Slavistiktag stattfindet, findet die Jahresversammlung im Rahmen des Slavistiktags statt.
Bei Bedarf bildet der Verband Kommissionen für bestimmte Aufgaben. So hat es etwa eine Kommission für die Bibliographie der deutschen Slavistik gegeben, Kommissionen für »kleine Fächer« (z. B. Sorbische oder Slovenische Philologie) oder die Kommission »Konzept Slavistik«, die ein grundlegendes Thesenpapier zum Selbstverständnis der heutigen Slavistik erarbeitet hat. Die Kommission für Geschichte der Slavistik in Deutschland hat die Herausgabe der »Materialien zur Geschichte der Slavistik in Deutschland« betreut. 2020 wurde eine »Arbeitsgemeinschaft Digitalisierung« gebildet.
Der Verband der deutschen Slavistik bemüht sich um Vorschläge für Lehrstuhlvertretungen an den Instituten (bei Beurlaubung, Vakanz etc.); auf diese Weise lassen sich schnell und wirksam KandidatInnen für das geforderte slavistische Profil benennen.
Der Verband der deutschen Slavistik veranstaltet den »Deutschen Slavistiktag«, der seit 1980 durch eine Slavistiktagskommission vorbereitet wird. Vorsitzende waren bzw. sind: Prof. Dr. Klaus D. Seemann (1980–1997), Prof. Dr. Sebastian Kempgen (1997–2006), Prof. Dr. Ulrich Schweier (2006–2010), Prof. Dr. Tilman Berger (2011–). Der Deutsche Slavistiktag fand zum ersten Mal 1965 in Heidelberg und zuletzt 2019 in Trier statt. Bei der Vorbereitung und Durchführung des Slavistiktages wurde auch Zusammenarbeit mit dem »Bundesverband der Lehrkräfte der russischen Sprache an Gymnasien und Hochschulen e. V.« praktiziert, der zeitweilig Mitveranstalter der Deutschen Slavistiktage war.
Der Verband organisiert ferner die Teilnahme der deutschen Slavisten und Slavistinnen am Internationalen Slavistikkongress. Siehe Deutsches Slavistikkomitee.
(Zu weiteren Aktivitäten in der Vergangenheit vgl. auch die Geschichte des Verbandes.)
Der Verband gibt das jährlich erscheinende Bulletin der Deutschen Slavistik heraus. Jedes Mitglied erhält ein gedrucktes Exemplar kostenlos; es ist zudem online frei verfügbar (Open Access).